Identifikations-Mehrwertdienste
Das Gesamtergebnis dieses Forschungsvorhabens mit dem Langtitel „Mehrwertdiensten sowie Einsatzszenarien für die Identifikation und Verfolgung von elektronischen Komponenten im Zuliefernetzwerk“ ist die Bereitstellung eines ganzheitlichen Konzepts zur Identifikation, Bewertung und Umsetzung von RFID-basierten Mehrwertdiensten für kleine und mittlere Hersteller von elektronischen Komponenten. Diese Mehrwertdienste vereinfachen die Identifikation der Komponenten und bieten zahlreiche Möglichkeiten der Analyse und Optimierung von Prozessen der Herstellung und Distribution.
Es ist ein technologisches Konzept für die Nutzung der RFID-Technologie entstanden, das die Verfolgung von Komponenten ermöglicht, auf dem Stand der aktuellen Entwicklung beruht und sich in die bestehenden Systemlandschaften eingliedert. Hierbei wurden die typischen Strukturen, Prozesse, Ressourcen und Bedarfe von KMU berücksichtigt. Das Ergebnis beinhaltet ein ausführliches Bewertungsschema, das die nötigen Randbedingungen für den sinnvollen Einsatz bestimmter Mehrwertdienste in KMU sowie die hierfür benötigten Datengrundlagen beschreibt. Aufbauend auf den Forschungsergebnissen wurden für die Mehrwertdienste Anwendungsszenarien entwickelt und dokumentiert.
Bei der Entwicklung, der Herstellung und dem Einsatz von elektronischen Komponenten sehen sich Hersteller und Zulieferer immer höheren Ansprüchen an die Bereitstellung transparenter Produktdaten und die Einrichtung einer effizienten inner- wie überbetrieblichen Logistik ausgesetzt. Diese resultieren aus gesetzlichen Vorgaben der vergangenen Jahre und gestiegenen Flexibilitätsansprüchen durch Kunden und Technik. Besonders kleine und mittlere Zulieferer von elektronischen Komponenten verfügen häufig nicht über geeignete Methoden, Identifikations- und Steuerungssysteme um den wachsenden Anforderungen standhalten zu können. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens soll daher ein ganzheitliches Konzept für die Realisierung von Mehrwertdiensten zur Unterstützung der Produktdatendokumentation und der inner- wie überbetrieblichen Logistik, primär während der Herstellung und der Distribution, für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erarbeitet werden. Dies soll auf Basis der RFID-Technologie mit Hilfe einer Kennzeichnung auf Komponentenbasis erfolgen.
Neben direkten Nutzeneffekten durch eine starke Vereinfachung in der Erhebung und Verwaltung der benötigten Produktdaten ergeben sich zahlreiche mögliche Mehrwertdienste, die in direkter Zusammenarbeit mit repräsentativen Unternehmen entwickelt und validiert werden sollen. Denkbar sind beispielsweise weitere Dienste zur Prüfung der Komponenten vor dem Verbau, zur Prozessoptimierung, Bestandsoptimierung, Netzwerksteuerung, Transparenzerhöhung oder Auftragdurchlaufsanalyse. Hierdurch soll erstmals eine ganzheitliche Betrachtung und Kopplung von Identifikationsmehrwertdiensten über die gesamte Supply Chain erfolgen. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Restriktionen kleiner und mittlerer Hersteller wird ein allgemeiner Umsetzungsleitfaden entstehen. Auf diese Weise wird es KMU in der Zulieferbranche für Elektronikkomponenten möglich sein, sämtliche Anforderungen des Marktes und der Gesetzgeber zu erfüllen und durch weit reichende Optimierungsmaßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber größeren Konkurrenten zu verbessern.
Der Projektbegleitende Ausschuss bestand aus Herstellern von Elektronikkomponenten und RFID-Hardware. Sie haben als Partner die Erarbeitung der Konzepte ausgehend von ihren Ist-Prozessen begleitet, um die Konzeptentwicklung samt Vorgehensmodellen zu überprüfen und unterstützen. Das entwickelte Kosten-Nutzen-Bewertungsmodell wurde im Rahmen der Sollprozessentwicklung angewandt und kalibriert, um abschließend als belastbares Tool zur Verfügung zu stehen. Ein abschließend erstellter Leitfaden enthält ein allgemeines Vorgehensmodell zur Einführung der Mehrwertdienste unter Berücksichtigung internationaler Standards.