Die Digitalisierung von Logistikprozessen ist auch heute aktuell denn je. Es werden weiterhin täglich eine Vielzahl an Papieren ausgestellt, ausgefüllt, mitgeführt und nach gesetzlichen Vorgaben archiviert. Die Umstellung von Papier zum digitalen Prozess ist oftmals leichter gesagt als getan. So gelten andere rechtliche Anforderungen, bspw. für digitale Signaturen im Vergleich zur händischen Unterschrift. Der bisher analoge Prozess muss im Rahmen eines digitalen Services erstellt werden und insbesondere bei unternehmensübergreifenden Dokumenten ist die Verständigung auf einen gemeinsamen Standard bzgl. der Daten und der Kommunikation notwendig. Außerdem ist eine hohe Transformationsbereitschaft der Nutzer:innen und Unternehmen erforderlich, um eine Akzeptanz der technischen Lösung zu erreichen und damit auch die Durchdringung im Markt zu erzielen.
Ziel der Arbeit ist es zunächst papierbasierte Dokumente (z. B. Frachtbriefe, Ladescheine, Zolldokumente), die unternehmensübergreifend genutzt werden, zu identifizieren. Anschließend sollen für die identifizierten Dokumente folgende Leitfragen beantwortet werden:
- Welche Funktion hat das jeweilige Dokument?
- Wo und wie wird das Dokument in der Supply Chain verwendet?
- Welche rechtlichen Anforderungen und/oder Industriestandards gibt es für das jeweilige Dokument?
- Welche Datenstandards werden für das Dokument genutzt oder welche verfügbaren Standards könnten sich eignen? Gibt es branchenspezifische Unterschiede?
- Wer sind die Parteien, die das Dokument verwenden?
- Wie ist der Informationsfluss (Akquisition, Interpretation, Distribution und Speicherung) des Dokuments in der Supply Chain?
- Wie hoch ist das Potential zur Digitalisierung der Transportdokumente?
- Wie kann die Integration einer solche technologische Disruption im Sinne der Transformation erfolgreich gelingen?
- Was sind die Anforderungen an einen digitalen Service aus der Perspektive der Nutzer:innen?
Die Abschlussarbeit soll dabei ein Verkehrsmittel in den Fokus nehmen und detailliert betrachten (Auswahl aus Straße, Schiene, See, Luft)
Die grundlegenden Informationen sollen durch eine Literaturrecherche erarbeitet werden, weiterführend sollen Interviews und ggf. Vor Ort Besuche bei Unternehmen erfolgen. Es gilt die zentrale Fragestellung der Arbeit zu beantworten, ob eine vollständig digitale Logistik möglich ist, und wenn ja unter welchen Umständen und technischen Voraussetzungen dies zu erreichen ist. Diese Abschlussarbeit leistet einen Beitrag zu den Projekt eCMR/eFreightFolder der Silicon Economy und dem SKALA-Projekt Vernetzte Transportwelt – Automatisierung und Autonomisierung von Prozessen.
Idealerweise sollten erste Erfahrungen im Bereich Supply Chain Management und Logistik vorhanden sein. Diese sind aber nicht zwingend erforderlich. Abschlussarbeiten in Kooperation mit Unternehmen sind willkommen.
Die Bewerbung mit den üblichen Anlagen ist ab sofort möglich. Die Bearbeitung der Aufgabe sollte zeitnah beginnen.
Bei Interesse melden Sie sich gerne per E-Mail.
Julian Brinkmeyer, M.Sc.
E-Mail: julian.brinkmeyer@tu-dortmund.de